Informelle Kunst ist eine Strömung in der modernen Kunst, die in den 1950er Jahren in Europa, insbesondere in Italien, entstand. Sie war eine Gegenbewegung zur formalen Kunst und den auf geometrischen Formen basierenden Stilen wie dem Konstruktivismus und der konkreten Kunst.
Informelle Kunst ist durch eine freie und spontane Herangehensweise an die Kunst gekennzeichnet. Die Künstler verzichteten auf die Verwendung von klaren Formen und Linien und bevorzugten stattdessen abstrakte und expressive Gesten. Sie verwendeten oft unkonventionelle Materialien und Techniken, um ihre Werke zu schaffen, wie z.B. das Auftragen von Farbe mit den Händen oder das Spritzen von Farbe auf die Leinwand.
Diese Art der Kunst betont die emotionale und intuitive Komponente des kreativen Prozesses. Die Künstler versuchten, ihre inneren Gefühle und Gedanken durch ihre Werke auszudrücken, anstatt eine objektive Darstellung der realen Welt anzustreben.
Bekannte Vertreter der informellen Kunst sind beispielsweise Alberto Burri, Jean Dubuffet und Antoni Tàpies. Die informelle Kunstbewegung hatte einen großen Einfluss auf die nachfolgenden Kunstrichtungen wie den abstrakten Expressionismus und den Tachismus.
Informelle Kunst wird oft als eine Reaktion auf die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs angesehen. Die Künstler wollten neue Ausdrucksmöglichkeiten finden, um die Erfahrungen des Krieges zu verarbeiten und eine alternative Kunstsprache zu etablieren.
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